Manni und Chantal träumen vom ganz großen Geld, Heirat in Las Vegas, Flitter-wochen auf Hawaii. Dafür muss aber erst mal eine Bank geknackt werden. Ein Kinderspiel! - „So eine Bank überfallen - das kann doch jeder!“ Zumindest, wenn die Beifahrerin auf der Flucht Straßenkarten lesen könnte oder nicht ständig rechts und links verwechselte ...  
Als Bonnie und Clyde für Arme stolpern Manni, der ergraute Möchte-gern-Ganove, und die auch nicht mehr ganz
taufrische, geistig inkontinente Chantal derart über ihre eigene Beschränktheit, dass der geplante grosse Coup in einem aberwitzigen, turbulenten und scheinbar ausweglosen Chaos zu gipfeln droht.
Als Wiederaufnahme bringen Cathrin Bürger und Manfred Gorr nun ihr erstes gemeinsames Erfolgsstück erneut zur Premiere - eine Tour de force für die Lachmuskeln, ein groteskes Abenteuer, bei dem ein Gag den nächsten jagt und die Lage für das dilettantische Gaunerpärchen immer verzwickter und verrückter wird…


So stürzen sich die beiden Möchtegern-Ganoven in der Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde (… denn sie wissen nicht, wo sie sind)“ von einem Missgeschick ins nächste. Zur Freude der Zuschauer, die die Premiere des Stückes von Sabine Misiorny und Tom Müller sichtlich genießen. Das ist vor allem dem herzlich komischen und pointierten Schauspiel der beiden Darsteller Cathrin Bürger und Manfred Gorr zu verdanken, die dem Rostocker
Publikum vielleicht schon aus der Vorstellung zu Eric-Emmanuel Schmitts „Kleine Eheverbrechen“ bekannt sein dürften. Inmitten riesiger Schuhkartonstapel gelingt es ihnen zwei Stunden lang mit Witz, Spannung, aber auch Mitleid das Publikum zu fesseln.
Rostock-Heute
Stadthafen. Volltreffer! Mit ihrer ersten Premiere gestern Abend in der „Bühne 602“ hat das neue freiberufliche Schauspielerpärchen „die bürger und der gorr“ in „Zwei wie Bonnie und Clyde (Denn sie wissen nicht, wo sie sind)“ mit Bravour ins Schwarze getroffen.
Chantal (Cathrin Bürger) und Manni (Manfred Gorr) sind nicht nur miteinander verbandelt, sondern in ihnen nistet auch die kriminelle Energie, weshalb sie beide zum Zwecke des Gelderwerbs Banken heimsuchen, um diese auszu-räumen. Die beiden fühlen sich wie Bonnie und Clyde, doch mit dem amerikanischen Gangsterpärchen der 30er Jahre haben Chantal und Manni soviel gemein wie eine Stubenfliege mit einem Raubtier. In Chantals Hirn glimmt maximal das Hirn eines Glühwürmchens. Manni ist
ein cholerischer Hallodri, der angesichts des überschaubaren Intellekts seiner Freundin regelmäßig aus der Fassung gerät.
Eine spritzige Komödie von Sabine Misiorny und Tom Müller, die Cathrin Bürger und Manfred Gorr inszenierten. Parts voller Witz, Temperament und vor allen Dingen bei Cathrin Bürger eine sagenhafte Mimik. Bei ihr kriegt Dummheit ein Gesicht.
Ein toller Einstieg als freiberufliches Pärchen für „die bürger und der gorr“. Beide wollenkünftig das weite Feld der Schauspielkunst beackern. Gestern Abend zogen sie schon die erste große Furche.
ANDREAS GOLZ
Ostseezeitung